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von Bernhard Schwaiger

SOUND OF SILENCE

... "Pretty cool ;-)" war es vor zwei Monaten, als ich "BITTER SWEET"  (etwa Fb 8B+) lösen konnte! Dennoch war die Linie für mich noch nicht gänzlich abgehackt. Der (mögliche!?) noch schwerere Direktausstieg "spinnt" im Kopf herum. Vorerst müssen aber die Ausstiegsmoves auf Machbarkeit überprüft werden ;-) ...

Bald zeigt sich, dass die sechs zusätzlichen Moves im weniger überhängenden Gelände für sich schon "nicht ohne" sind. Die kleinen, abschüssigen Griffe mit suboptimalen Tritten lassen vor allem den zusätzlichen Teil zu "BITTER SWEET" zur echten "Bewährungsprobe" werden. Statt sich mit dem rettenden Sprung zum Henkel (wie bei BITTER SWEET) aus der Affäre zu ziehen, gilt es nun zu einer kleinen abschüssigen Leisten zu "dynamisieren" - den dabei durch die heraus schwingenden Füsse entstehenden Schwung abzufangen - mit einem Fuß am Fels zu einer "miesen Zange" zu ziehen und anschließend zum alles entscheidenden "Throwout" zu einem versteckten Aufleger anzusetzen. Ist dieser "blind" millimetergenau getroffen, muss man die wieder heraus schwingenden Füße kontrollieren - die zweite Hand dazu nehmen und weiter mit kleinen Leisten durch eine leicht überhängende Platte zum Top "eiern" ;-) ... 

Diese schwer zu kontrollierenden zusätzlichen Züge zu entschlüsseln und soweit (überhaupt) möglich zu optimieren, war  für sich schon eine spannende Aufgabe. Die harten und bereits nahezu alles fordernden Züge von "BITTER SWEET" davor zu hängen und alles in einem Stück zu klettern - "na bravo" ;-) ...

Die letzten Wochen sind bei wechselnden Bedingungen vom Versuch gekennzeichnet, sich an die gesamten Züge (so gut wie möglich) zu gewöhnen und den Körper für die "Gesamtbelastung" des Vorhabens zu trimmen. Der Prozess, welcher unter dem Motto "weniger ist mehr" eine mögliche Überbelastung oder eine alles zu nichte machende Verletzung vermeiden soll, verläuft langsam aber stetig vorwärts. Er zeigt aber auch, dass das Vorhaben für mich persönlich ein neues Level darstellen könnte, weil es einige Male vom Gefühl her (noch!?) nicht klar ist, ob es mir je gelingen kann, diese Moves alle miteinander zu verbinden. In der Summe erweist sich die Sache als so komplex, wie es für mich schon lange nicht mehr oder vielleicht überhaupt noch nie war, weil vor allem der Zug zum versteckten Aufleger für sich alleine schon "sooo viel" Glück braucht, dass es mit den harten Zügen davor "so unwahrscheinlich" erscheint, alles irgendwann mit dem notwendigen Glück verbinden zu können ...

Nach dem "Try & Error - Prinzip" werde ich zum Forscher in den Bereichen Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Tageszeit, Tagesform, Gummidicke und Temperatur der Schuhe, Wärmegrad der Finger, Muskeltonus, Warm-Up-Übungen, Zustiegstempo, Psychische Verfassung, Ernährung, Erholungsgrad, uvm., um wertvolle Rückschlüsse und Erfahrungen zu sammeln, die für diese "persönliche Vision" notwendig sind.
Im Zuge dieses interessanten Prozesses fühle ich mich manchmal wie die besagte "Mücke am Elefanten" und auch im Kopfkino wechseln die Phasen zwischen Zuversicht, Hoffnung, Zweifel, Optimismus und Stille.

In den letzten Wochen bin ich an einem Punkt angekommen, der mich glauben lässt, alle meine "Zwetschken" beieinander zu haben, und alle notwendigen "Puzzleteile" gefunden zu haben. Es ist aber aufgrund der Komplexität unklar, ob es diesen "magischen Moment", an dem alles zusammen passt und man die Vision zur Realität werden lassen kann, je geben wird. Das ganze erscheint wie ein "Kampf gegen Windmühlen" und erweckt den Eindruck das "scheinbar Unbezwingbare" lösen zu wollen.

Es braucht in jedem Fall "mein volles Register" in Kombination mit einer ordentlichen Portion Glück, wenn ich nur den Funken einer Chance haben will ;-) ... 

Einige Versuche bringen mich bis zum besagten Zug zum versteckten Aufleger, bevor der "Ofen aus" ist - andere enden bereits früher beim vierten Zug zu einer kleinen Seitleiste, welcher auch "viel Glück" braucht. Manchmal sind die Temperaturen etwas zu hoch und es fehlt der absolute Gripp. Manchmal sind sie zu niedrig und die Finger werden nach wenigen Zügen zu taub, obwohl der Gripp super wäre ;-( ...
Das Vorhaben wird zur echten persönlichen Bewährungsprobe, weil es viele unterschiedliche Erfahrungen gibt, die immer wieder Kleinigkeiten und Aspekte zum Vorschein bringen, die noch Optimierungsbedarf haben, um eine realistische Chance zu haben. Das notwendige Glück fehlt auch (noch!?) ;-) ...

Wie schon so oft, komme ich in den letzten Tagen in eine Phase des Prozesses, in dem ich subjektiv betrachtet meine Hausaufgaben so gut wie nur irgendwie möglich gemacht habe und ich mir keine Gedanken mehr über Details zu machen brauche, weil ich eigentlich genau weiß, wie es gehe würde.
Außerdem ist es mir mittlerweile auch (fast) egal, wie die Sache am Ende ausgeht, weil der Prozess bisher eine so wertvolle Erfahrung war und mir (wieder einmal) eindrucksvoll gezeigt hat, welche nicht für möglich gehaltenen Fortschritte und Entwicklungen man mit Akribie und Konsequenz machen kann.
Jetzt kann ich "nur" noch, bei vom Wettergott abhängigen evtl. noch guten Bedingungen (immer wieder) mein Glück versuchen. Die Frage ist wie lange dies aufgrund der Jahreszeit noch möglich sein wird und wie lange ich meine Zeit in diesem Winter noch dieser "Vision" widmen will und kann, weil es ja schließlich auch noch andere reizvolle Winter-Projekte gibt ;-) ...

Im Kopf wird´s also "stiller" und die Gedanken an die Vision, werden stetig weniger. Es entsteht eine gewisse mentale Distanz, ich rechne mir nichts mehr aus und ich fange an, mit dem bisher Geschehenen und Erreichten zufrieden zu sein ...

Heute sind die Bedingungen wieder sehr winterlich und nachdem ich mit meiner Frau und meinem Sohn ohnehin einen "Winterspaziergang" vorgehabt hätte, stampfen wir "voll bewaffnet" mit Boulder-Utensilien (für mich) und Schnee- bzw. Rutschequipment (für meinen Sohn) durch knietiefen Schnee zum Block. Es gibt da nämlich in unmittelbarer Nähe diese Möglichkeit einer coolen Schneerutsche zwischen den Bäumen und Blöcken hindurch, die sich meinem Sohn beim letzten gemeinsamen Besuch in den Kopf gebrannt hat und wo er heute unbedingt hin will ;-) ...

Bereits etwas "zu warm" vom doch eher mühsamen Zustieg, muss ich erst einmal verschnaufen und ich konzentriere mich auf meinem Sohn, der mit dem Schnee und seinem Rutschequipment "voll die Gaudi" hat. Die willkommene Ablenkung ist aber nicht groß genug, um mir zu verheimlichen, dass die Bedingungen am Block "passend" zu sein scheinen. So mache ich mich schließlich "so nebenbei" ans Warm-Up, bei dem ich feststelle, dass es sich heute "sehr gut" anfühlt an den Griffen und Tritten zu hängen ;-) ...

Ich setze zwei Versuche in die Matte, weil ich bereits beim besagten vierten Zug zu unkoordiniert bin und auch das notwendige Glück nicht habe. Hhmm!? Ich bleib wohl doch besser beim Schneerutschen ;-(!?
Beim dritten Versuch bringe ich diesen Move knapp und mit voller Power hinter mich und die Züge bis zum Ende von "BITTER SWEET" klappen auch wie aus dem Bilderbuch. Überraschend und verhältnismäßig "frisch" erreiche ich den ersten wirklich entscheidenden und kritischen Zug zu einer kleinen Leiste. Dieser passt auch genau und irgendwie komme ich bis zur eigentlichen Crux, an der ich wieder einmal abzurutschen drohe. Dieser Zug fühlt sich ohnehin immer unmöglich an und so versuche ich wieder einmal trotzdem voll anzureißen und zu sehen, was diesmal passiert ...
Zum ersten Mal treffe ich den versteckten Aufleger millimetergenau und ich kann mich, obwohl die rechte Hand an der miesen Zange fast abrutscht, irgendwie hauptsächlich mit der linken Hand an den Griffen halten. Die heraus schwingenden Füße wieder an die Wand zu bringen klappt am letzten Zacken. Die nächsten Züge (in der leicht überhängenden Platte), die als Einzelzüge derart eingestrebert und machbar erscheinend gemacht wurden, werden nun zur echten "Zitterpartie". Ich hab´s eigentlich überhaupt nicht mehr im Griff und es wird verdammt "still" in mir, obwohl mich meine Frau lautstark anfeuert. Ich befinde mich im absoluten Gedanken- und Gefühlsvakuum, spür mich eigentlich überhaupt nicht mehr und befinde mich trotzdem wenige Augenblicke später am Ausstieg.

"Na bravo! ;-) Unglaublich!"

Den ganzen Prozess zu realisieren, einzuschätzen und zu bewerten ist in diesem Fall besonders schwierig für mich. Obwohl mir die Griffe und Züge schon eher zu liegen scheinen, war es eine "umfangreiche" Angelegenheit, die Sache so weit zu bringen und schließlich doch noch zu einem guten Ende zu bringen. In Summe (subjektiv) betrachtet, sicherlich eines meiner schwersten Projekte, welches ich jemals realisieren konnte. Aber vielleicht bin ich auch schon etwas in die Jahre gekommen ;-) ...

"SOUND OF SILENCE", vielleicht Fb 8C! We´ll see ;-) ...

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