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LONELY WOLVE (HOWLING)
... es gibt Momente und Situationen, die unerklärlich sind, die man zwar am eigenen Leib erlebt bzw. gespürt hat und trotz längerem "Verdauen" (immer noch) nicht begreifbar sind. Sie machen das Erlebte aber gerade deshalb "extrem wertvoll & unvergesslich" - auch wenn sie "mysteriös" bleiben! ;-)
Heute gelingt bzw. passiert mir etwas, dass ich für mich als "crazy magic & epic" deklarieren würde!
Körperlich fühle ich mich heute "nicht voll fit" und die Bedingungen am Block scheinen "suboptimal" zu sein. Es ist Sommer, es hat gerade noch geregnet, die Luft ist extrem feucht und der Block ist in Nebel gehüllt. Mehr als eine Trainingseinheit am Projekt wird das heute "eher nicht" werden - denke ich.
Die Warm-Up-Moves am Block überraschen mich aber - es fühlt sich alles unerwartet "grippy" und kontrollierbar(er) an ...
Wenige Minuten später versuche ich mich ohne jegliche Erwartungen an der tiefen Einstiegsvariante von "Beauty´s Wolfs-Fur", die zwar nur zwei Moves mehr, aber dafür einen sehr fordernden weiten Zug zur kleinen Startleiste mit anschließend pressigem Fußumstellen und Herzensbrecher-Move zu einer Seitleiste verlangt. Monatelang hat mich diese Sequenz mit dem dadurch merklich schwerer werdenden (Start-) Move von "Beauty´s Wolf-Fur" beschäftigt - regelrecht genervt. ;-)
... erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit kriege ich den besagten "Crux-Move" an die beiden Startmoves drangehängt - kann den Schwung aufgrund der heraus schwingenden Füße an der schwer zu haltende Seitleiste, abfangen und bekomme die Chance "serviert", noch weitere Moves dran zu hängen. Ich fokussiere mich auf den nächsten Zug, der auch gelingt und so gehts Move für Move weiter. Eigentlich immer mit dem Abfallen rechnend, komme ich "ungewohnt frisch" bis zur oberen Crux, den weiten Schulterzug nach rechts. Kurz meldet der Verstand "gibt´s ja nicht - soweit bin ich von ganz unten noch nie gekommen" ...
Der Geist ist und bleibt aber hell wach, alles erscheint wie in Zeitlupe - mein Körper agiert total präzise, automatisiert und fokussiert. Ich habe das Gefühl, "einige Kilogramm leichter" zu sein und mehr Zeit und Kontrolle für alles (übrig) zu haben. "... ah - ok!???"
Auch der Schulterzug mit dem folgenden schwierigen Auflöse-Move "flutscht", ich scheine am Felsen zu kleben, spüre noch relativ wenig Anstrengung - habe das Gefühl "ewig" weiter klettern zu können. Wenige Augenblicke später habe ich auch die Ausstiegsmoves hinter mir und bin am Top ...
"What the hell - can´t believe it"! Einfach so bin ich gerade mal das "Mega-Projekt" der letzten Monate "durch spaziert". Es werden mir noch länger die Worte für das gerade Erlebte fehlen - definitiv ein persönliches Highlight & unvergessliches Erlebnis - "oanfoch nur gstört"!
... während der Arbeit an dem Projekt, war ich mir relativ sicher, dass "LONELY WOLVE (HOWLING)" mindestens bei Fb 8B+/8C liegen würde - mit diesem unglaublichen und unvergesslichen Erlebnis bin ich mir mehr als "unsicher" bzw. habe "keine genaue Ahnung" mehr.
... die scheinbar doch gute (Tages-) Form und "nicht so schlechte" Witterungslage ausnützend, will ich nach einer entsprechenden Pause noch mal mein Glück von ganz unten versuchen, um die ebenfalls logische und noch ausstehende Ausstiegsvariante nach links zu probieren.
Ernüchternd muss ich feststellen, dass sich die Moves wieder wie bisher und schon beinahe gewöhnt, "fast unmachbar" anfühlen. Gnadenlos werde ich (wieder mal) beim dritten Move abgeworfen ...
"Back to reality" und evtl. "doch nicht leicht" die Sequenz - oder wie ...!? ;-)