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von Bernhard Schwaiger

DUST DEVIL

Schon vor einigen Jahren stolpere ich plötzlich mehr oder weniger durch Zufall - mein "Riecher" für Blöcke hat mich an diesen Ort getrieben - über diesen mitten in einem Kahlschlag liegenden - den Bundesforsten sei Dank - hausgroßen Felsblock. Von drei Seiten bin ich nicht besonders angetan - mein besagter Riecher zwingt mich aber den Block zu umrunden und als ich ums Eck biege, trifft es mich wie mit einem Blitz. "Wos is oft do los!? Bist eh deppert! ..." Unglaublich! eine 30 - 50° überhängendes mit Griffen sehr spärlich bestücktes, einem Schiffsbug ähneldes, relativ glattes Kalkschild. Nach einigen Minuten des im wahrsten Sinne des Wortes "unter die Lupe Nehmens" habe ich mir mit ein paar winzigen Griffen - die auch noch ungünstig zueinander liegen - an denen man sich mit brutaler Power evtl. festhalten könnte, eine Möglichkeit "zusammengesponnen" wie man dieses "Ungetüm" irgendwie bezwingen könnte ...

Far away!?

Einige Tage später halte ich es nicht mehr aus und ich muss einfach mal probieren, ob da irgendetwas geht. Wenige Minuten später muss ich feststellen, dass ich fast nirgends vom Boden abhebe - irgendwie liegen die Griffe so komisch, dass ich nicht genügend Druck darauf bekomme. "Jo oida ...!?" Abgestempelt als Zukunftsmusik und gedanklich in weite Ferne gerückt verlasse ich den Block für, wie sich herausstellen sollte, längere Zeit ...

More Power!

Nach meinem erfolgreichen Sommer 2007 mit dem Erfolg in Memento bin ich vollgetankt mit Selbstvertrauen. Im Oktober marschiere ich also mit dem Gedanken "da könnt i wieder mal hinschauen - die Linie is ja voi cool", zu diesem Block. Nach dem Putzen und markieren der Griffe lege ich zum ersten mal seit 3 Jahren wieder Hand an den Block. Das Selbstvertrauen und das mehr an Power, das ich in den Jahren und Monaten zuvor erworben habe zahlt sich schon auf jeden Fall aus. Ich schaffe zumindest annähernd alle Züge auf einer "abgespeckten" Variante, die linkshaltend durch den Überhang hochzieht - auch nicht leicht und ganz schön pressig. Die direkte Linie durch den Überhang bleibt vorerst nur eine logische Idee - die Temperaturen müssten dafür wahrscheinlich noch kühler werden.
Eine Woche später schaffe ich den Durchstieg der linken, einfacheren Variante: "BOILING POINT" immerhin auch etwa Fb 8B/+ ...

Mentally down!

Wenige Tage später verliert eine sehr gute und enge Freundin von uns auf tragische Weise bei einem Verkehrsunfall - voll im Leben stehend, gerade zukunftsplanend mit Hausbauen, Heiraten usw. - ihr noch junges Leben im Alter von nur 23 Jahren! Das Ganze geht mir ziemlich nahe und wirft mich vorallem mental ziemlich aus der Bahn. Ich klettere und trainiere zwar, aber irgendwie ist der Kopf mit den Gedanken ganz wo anders ...
Die Wochen danach und der Dezember und Jänner sind wettermäßig sehr unbeständig und lassen ein konsequentes Arbeiten an einem Projekt auch nicht zu - immer wieder Regen und somit nasse Felsen ...

Auf ein Neues!

Im Februar endlich wird das Wetter besser und auch ich habe meine Akkus wieder voll aufgeladen. Ich will nun unbedingt wissen, ob die direkte Linie für mich möglich ist oder nicht! Bei kühlen Temperaturen habe ich nach etwa einer Stunde eine Lösung für die Sequenz mitten durch den Überhang gefunden - auch wenn´s ziemlich zach und brutal pressig ist.
Beim nächsten Besuch schaffe ich es schon die Linie mit ihren 10 Zügen aufgeteilt in drei Sequenzen durchzuklettern. Das nächste Mal komme ich schon mit nur einmal absteigen ganz nach oben. "JAWOI!" Eine gewaltige Steigerung und nur eine Frage der Zeit, bis ...

The line is dead!?

Der nächste Besuch und seine Versuche verlaufen super - ich bin eigentlich am Weg zum Durchstieg, lasse die erste Crux hinter mir und habe auch den zweiten Crux-Move schon hinter mir, als ich beim Umsetzen des Fußes für den nächsten Zug vom entscheidenden Tritt für den linken Fuß wegrutschte. SH . . ! Ich schlage mir dabei so das Knie an und auf, dass ich erst nach zehnminütiger Pressatmung aufstehen und etwas herumhumpeln kann. Dabei entdecke ich, dass mir nicht nur der Fuß weggerutscht ist, sondern der ganze Tritt weg ist. Jetzt fehlt also nicht nur der einzige Tritt für die zweite Crux, sondern auch der entscheidende Griff für die erste Crux! Wo vorher ein 5 mm kleines Leistchen war, ist jetzt nur noch ein Wulst, der bestenfalls als miserabler Seitgriff genutzt werden kann. "Jetz geht´s eh nimma!" 
Die Haltepunkte, die noch übrig sind, sind jetzt so schlecht, dass schon die erste Crux ein wirklicher Kracher ist - da muss schon viel passen, damit der Zug funktioniert - die zweite Crux wird auch drastisch schwerer, weil man sich jetzt an den winzigen und abschüsssigen Griffen quasi hochhangeln muss und aus einem brutalen Zug nun zwei werden. Also insgsamt drei extreme Züge verteilt auf 10 Moves, wobei die restlichen 7 Züge auch enorm pressig und abdrängend sind ...

Much harder!

So ist die Linie und vorallem das durchklettern sicher nochmal schwerer - aus der vor dem Griffausbruch vermuteten Fb 8B+/8C wird nun eine ziemlich sichere 8C - sofern sich das jetzt schon vermuten lässt ...
Eine Woche später mache ich einige Versuche und schaffe es einmal von der ersten Crux weg die restlichen Züge hinter mir zu lassen und falle erst inmitten der zweiten Schlüsselsequenz ziemlich angepumpt - die Muskulatur macht bei den pressigen Zügen noch zu sehr zu, weil jeder Griff voll zugeschraubt werden muss. Noch einige Minuten später hächle ich wie ein Rennhund ...

Zwei Tage später scheint sich meine Muskulatur schon etwas an die - wirklich ungewöhnlich hohe und länger andauernde Belastung gewöhnt zu haben - ich falle (vom Stehendstart) zwar wieder an der zweiten Crux. Aber nicht unbedingt nur weil ich etwas angepumpt bin, sondern weil etwas Glück fehlt, um den Schlüsselgriff zu übersetzen und den zweiten Crux-Move an dieser Stelle zu schaffen.
Anschließend folgt eine Schlechtwetter-Phase. Leider heißt es warten auf gute Bedingungen :( ...

Closed?!

Als die Bedingungen um die Osterzeit wieder "trockener" werden, verhindern Sturmschäden und eine damit verbundenen mehrwöchige Straßensperre eine Fahrt in die Gegend des Blocks! "Hilft nicht", es muss wieder gewartet werden :(( ...

Noch stärker!?

Erst ein Jahr später, um die Osterzeit - wenige Tage nachdem meine Oma beerdigt worden war, ist die Motivation für dieses Teil wieder voll entbrandt. In der Zwischenzeit habe ich das "Testpiece" Anam Cara (mit seinen auch brutalen Einzelmoves) wiederholen können, und auch sonst einige "nicht so leichte" Teile herziehen können. Die Power und die Form, sind wahrscheinlich so gut wie schon lange nicht mehr ...
Der erste Besuch nach dieser langen "Abstinenz" verspricht, obwohl es eigentlich bereits viel zu warm ist (der Sommer schickt schon einen für diese Zeit etwas zu frühen Vorgeschmack), schon einiges. Ich kann sehr schnell alle Züge im oberen Teil machen und teilweise auch verbinden. Zwei Tage später schaffe ich den "Stehendstart" dieser Linie - für sich sicher schon mindestens Fb 8B - aber das ganze Problem (inkl. Sitzstart) mit den direkten Einstiegszügen, fühlt sich noch sehr brutal an ... 
Wieder zwei Tage später bin ich ein bissl überrascht, dass ich nach etwas herum probieren endlich einmal die "direkten" Sitzstartmoves schaffe. Beim Versuch gleich weiter zu kommen, falle ich erst am letzten schweren Zug - ein super Erfolg - ich weiß ich kanns durchklettern. Wenn nur der Grip noch etwas besser wäre ...

Explodiert!

Nach einem Ruhetag habe ich das Gefühl gleich zu explodieren (vor lauter Kraft!?) - ich muss irgend etwas los werden, so scheint es!
Ich warte bis in die Abendstunden - die Sonne ist schon hinter dem Horizont verschwunden - der Fels ist aber noch so angewärmt das es trotz der bereits kühlen Lufttemperatur, gripmäßig nicht möglich ist, die ersten beiden Züge zu ziehen: <Des wird heit nix mehr!>
Eine halbe Stunde später hab´ ich zumindest meine Haut auf optimale Betriebstemperatur gebracht, und auch der Fels hat sich etwas abgekühlt - ich wills noch einmal versuchen: Gleich der erste Move zeigt, dass der Grip jetzt besser ist - auch wenn ich alles geben muss, um dranzubleiben. Bei den folgenden Zügen knalle ich die Griffe auch voll zu und bleib´ scheinbar kleben. Plötzlich vor der Crux, in der bis jetzt immer Schluss war, bekomme ich dieses unerklärliche, faszinierende und unbeschreibliche Schwebegefühl - das Gefühl der beinahen Schwerelosigkeit: Züge, die normal alles bräuchten, können plötzlich, sofern überhaupt möglich, zumindest dem subjektiven Eindruck nach, etwas kontrolliert werden. Auch der sonst durchstiegs-verhindernde Pump an und nach der Crux bleibt aus - VOI COOL! Erst die Minuten danach zeigen, dass ich durch die maximal an den Fels losgewordene Power, hautmäßig an einigen Stellen buchstäblich an den letzten Fetzen unterwegs war ..."

... hier einige "Video-Impressionen"! ;-)

P.S.: „Für mich sicherlich einer der schwersten Boulder, die ich je geklettert bin, weil darin drei extrem schwere Züge (verteilt auf den Anfang und den oberen Teil des Boulders) sind und auch die anderen sieben Moves wirklich fordern. Subjektiv gesehen und mit anderen "Referenz" - Bouldern verglichen, sicher Fb 8C, ob sogar mehr (oder auch weniger - vielleicht liegt mir das Ding einfach gar nicht ;) !?), wird wie immer die Zukunft zeigen!"

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